Leitfaden der Geschichte
Hhere Mdchenschulen und oerwandte Anstalten
In drei Teilen.
Erster Teil:
Die Wlher des Altertums. Rmer und Germanen bis zu Karl dem Trotzen.
Mit einem Bildersnhsnge, enthaltend 65 Abbildungen in Schwarzdruck sowie 5 Barten und 1 Tafel: Dorisches Geblk" in Farbendruck.
fr
Dr. Joseph Dahmen.
Fnfte, durchgesehene Auflage.
iywffi'iefri.
Ferdinand Hirt & Sohn.
Leipzig, 1906.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Karl Joseph_Dahmen Ferdinand_Hirt Ferdinand
§ 64. Causa, ins und iudicium.
127
b) Vormundschaft, tutela legitima agnatorum. Da die Frau, sogar die selbständige (sui iuris), weil sie nicht vor Gericht erscheinen konnte, in allen Rechtssachen einen Vertreter (tutor = auctor, qui suam auctoritatem interponit) brauchte und ebenso in ihrer Vermögensverwaltung, so war ein Verwandter kraft seiner Gen-tilität der rechtmäfsige Vertreter. — Ferner brauchten die Unmündigen, Knaben unter 14, Mädchen unter 17 Jahren, einen tutor. In allen diesen Fällen war der Verwandte der gesetzliche Vertreter (Agnatentutel).
Hatte ein tutor seinen Mündel (pupillus) ungerecht behandelt, so konnte dieser, mündig geworden, eine Vormundschaftsklage (actio tutelae) anstrengen. Überdies genofs der Gentile noch andere Gentilitätsrechte; Teilnahme an den sacra gentilicia, Anspruch auf den Patronat über die Klienten seiner Familie u. s. f.
Anmerkung 1. Nicht zu verwechseln mit der obigen tutela ist die cura, ebenfalls eine Vormundschaft, allein nur bei solchen, denen aus moralischen oder intellectuellen Gebrechen von Staatswegen ein curator (Pfleger) gesetzt wird, nämlich den Geistesgestörten (furiosi), Verschwendern (prodigi) und Blödsinnigen. Diesen wurde die Vermögensverwaltung benommen (alicui bonis interdicere).
Anmerkung 2. Venvandtschaftsgrade der Blutsverwandten (cognati, cog-natio) und der Schwägerschaft (affines, offinitas): a) in absteigender Linie (Descendenten) : pater familias — mater familias, filius —filia, nepos — neptis, pronepos — proneptis, abnepos, adnepos, trinepos (alle weiteren Grade vom siebten an heifsen posteriores, i-o'yovot, Nachkommen); b) in auf steigender Linie (Ascendenten) : filius — filia, pater — mater, avus — avia, proavus — proavia, abavus, atavus, tritavus. Die weiteren Grade sind die maiores (jzpo-yov&[), Vorfahren, Ahnen. — Andere Verwandtschaftsbezeichnungen: patruus, Bruder des Vaters (Oheim), avunculus, Bruder der Mutter; amita, Schwester des Vaters (Tante), matertera, Schwester der Mutter; consobrini und sobrini (= sororini), Geschwisterkinder (Vetter und Muhme) und Nachgeschwisterkinder. In der Schwägerschaft (affinitas) sind socer und socrus, Schwiegervater und Schwiegermutter; gener und nur us, Schwiegersohn und -Tochter (Schnur). Noverca, Stiefmutter, privignus (für privigenus), Stiefsohn. — Pro-pinqui und necessarii bezeichnen im allgemeinen Verwandte der cognatio und affinitas.
Die Rechtspflege (Gerichtswesen).
§ 64. Causa, ius und iudicium.
Die Rechtspflege wacht über die Rechte (iura) sowohl des öffentlichen (staatlichen) als des privaten Lebens (der einzelnen Individuen), und bestraft jede Verletzung derselben. Jede Rechtssache (Prozefs, Rechtsfall) heifst causa, und wir unterscheiden causae publicae, öffentliche Rechtsfälle, d. i. solche, welche den
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
§ 58. Die Ehe. Manus.
119
1. Matrimonium iustum, legitinium. Dies ist nach dem strengen Civilrecht die allein gültige Ehe mit allen rechtlichen ir-kungen; sie kommt zu Stande zwischen ebenbürtigen, römischbürgerlichen Personen, d. h. zwischen solchen, die gegenseitiges conubium (ius conubii, £~iyaut/x) haben, also in älterer Zeit nur zwischen Patriciern, seit 445 y. Chr. (lex Canuleia) auch zwischen Patriciern und Plebejern. Mit Verleihung der Civität an die Latiner , Italiker und zuletzt an alle Freien des Reiches, ward das conubium an alle diese übertragen. Ferner war zum matrimonium iustum nötig das gesetzliche Alter (14 bezw. 12 Jahre) und Heirat in erlaubten Verwandtschaftsgraden.
Anmerkung. Conubium bedeutet meistens fakultativ das Recht zu einer gültigen Ehe = ius conubii, seltener faktische Ehe.
Die Eheschlief sung geschah in einer strengeren und einer freieren Weise.
a) Confarreatione. Dies die strenge, feierliche und sakralrechtliche Ehe-schliefsung, wobei nach Einholung der Auspicien nach dem alten Pon-tifikalrechte vor dem pontifex, flamen Dialis und zehn Zeugen unter Darbringung eines Opferkuchens aus Spelt (far, libum farreum, panis farreus, wovon der Name confarreatio) die Ehe eingegangen wird. Eine solche Ehe galt für besonders heilig; ihre Lösung geschah durch diffarreatio. Diese Form ging allmählich unter und blieb nur für gewisse Priestertümer, z. B. den flamen Dialis mit Rücksicht auf die sacra publica Vorschrift.
b) Tjsu, d. i. durch eine Art Verjährung, wenn die Frau ein ganzes Jahr ohne Unterbrechung im Hause des Mannes wohnte.
c) Coemptione, Eheschliefsung durch Kauf (mancipatione), indem der künftige Gatte vor fünf Zeugen eine von einem libripens gehaltene Wage mit einem Erzstück (aes raudusculum) berührte. Diese symbolische Handlung galt einem Kaufe gleich, durch den die Frau in die eherechtliche Gewalt (manus) des Mannes kommt. Während die erste Eheschliefsung unserer kirchlichen entspricht und sakralrechtliche Wirkung hat, sind letztere zwei Arten nur civilrechtlich (= Civilehe).
2. Matrimonium iniustum, unebenbürtige und darum civilrechtlich ungültige (lllegitimum) Ehe, wiewohl sie völkerrechtlich anerkannt wurde. Ungesetzlich aber ist eine Ehe zwischen Römern und Fremden (peregrini), weil letztere kein conubium haben. Die Kinder aus solchen Ehen waren illegitim, erlangen kein Bürgerrecht und der Tater erwirbt über sie keinen patria potestas.
3. Folgen der gesetzlichen Ehe. Nach römischer Anschauung ist nur das Familienhaupt (pater familias) völlig rechtsfähig (sui iuris), Sohn und Tochter (filius und filia familias) sind, obwohl frei, nicht sui iuris, sondern stehen in der väterlichen Gewalt. Wenn nun die Tochter heiratet, so tritt sie aus der väterlichen
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
C C Kuchners Derlag. Rndolf Koch, Kamberg.
Smmlnll iltlltscher Iichtllilgtil iiii Prosmerke
fr den Schulgebrauch
herausgegeben von August Brunner, k. Gymnasialkonrektor.
1. Ausgewhlte Abhandlungen und
Reden, erklrt v. Gymnasialprofessor Dr. Aler. Kaldi. 60 Pf.
Inhalt: Schiller, Die Schaubhne als eine moralische Anstalt betrachtet. Schiller, Was heit und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? Friedr. Jacobs, Die Bildung der Jugend zur Humanitt. Eduard von Schenk, Festrede bei der feierlichen Grundsteinlegung der Walhalla. Ludw. Dderlein, Festrede an Schillers 100 jhr. Geburtstage. Ernst Curtius, Gedchtnisrede auf Kaiser Wilhelm I.
2. Goethes Hermann und Dorothea,
erklrt von Rektor Professor Dr. I. D. Krallingcr. 50 Pf.
3. Herders Cid, erklrt von Professor
<62*1. 70 Pf.
4. Shakespeares Julius Csar in A.
W. v. Schlegels bersetzung, erklrt von Professor Anton Gngtert. 50 Pf.
5. Goethes Iphigenie a. Tanris,
erklrt v. Gymn.-Rektor M. Saferer.
50 Pf.
6. Schilters Wilhelm Tell. erklrt v.
Rektor Dr. gl. H. Krallinger. 60 Pf.
7. Uhlands Herzog Ernst von Schwaben, erklrt von Gymnasial-prof. 4 Dr. Ludwig Kauer. 50 Pf.
8. Das Nibelungenlied im Urtext,
erkl. v. Gymu.-Prof. Dr. H. Stcket.
90 Pf.
9. Kessiugs Minna von Karnhelm,
erklrt v. Professor Dr. Kart Kffner.
50 Pf.
10. Goethes Ggmont, erklrt v. Gym-
naftalreftor Mar Saferer. 50 Pf.
11. Goethes Gtz von Serlichingen,
erklrt von Gymnasialprof. Dr. Hugo Steiger. 60 Pf.
12. Ausgewhlte Aeden (der Abhand-
lungen u. Reben Ii. Teil), erklrt v. Gymnasialprof. Dr. A. Kaldi. 60 Pf.
Inhalt: I.i. Engel,Lobrede auf den König (Friedrich den Gr.). Ludw. Dderlein, Rede zur Erinnerung an die Verffentlichung der bayerischen Staatsverfassung. Franz Grillparzer. Rede am Grabe Beethovens.
Kardinal Ioh. von Geisse!, Festrede bei der Einweihung des Klner Domes. I. von Dllingcr, Zum Gedchtnis des Knigs Maximilian Ii. von Bayern F r st Bismarck, Rrichslagsrede vom S. Mai 1871.
Christian Eron, Goethe und die Schule.
Graf Eulenburg. Zur Einweihung de Nationaldenkmals auf dem Niederwalde.
13. Uhlauds Kndwig der Sayer, erkl. v.
Gymnasialprof. Dr. A. Meuinger.
50 Pf.
14. Krners Zriny, erklrt von Rektor
Prof. Dr. J. K. Krallinger. 50 Pf.
15. Schillers Jungfrau v. Orleans,
erkl. von Gymnasialprof. S. Liierte.
60 Pf.
16. Schillers Maria Stuart, erklrt v.
Gymnasialprof. Jos. Liierte. 60 Pf.
17. Kessmgs Cmilia Oatotti, erkl. v.
Gymnasialrektor M. Saferer. 50 Pf.
18. Uhlands Gedichte in Answahl(m.
einer Karte), erklrt v.gymnasialpros. Dr. Hermann Stocket. 80 Pf.
19. Hessings Uathan der Meise, erkl.v.
Gymnasialprof.dr.g. Ammer. 60 Pf.
20. Goethe, Aus meinem Keben.
(Dichtnng und Wahrheit) I., erklrt von Professor J. Kamanu. M. 1.
21. Goethe, Aus meinem Keben.
(Dichtung und Wahrheit) Ii., erklrt von Professor J. Kamann. 70 Pf.
22. Schillers Don Karlos, erklrt von
Gymnasialprof.dr. G. Ammer. 70 Pf.
23. Goethes Torquato Tasso. erkl. v.
Gymnasialrektor M. Hoferer. 60 Pf.
24. Schillers Kraut v. Mesjina, erkl. v.
Gymn.-Rektordr. S.gnglert. 60pf.
25. Schillers Mallenstein, erklrt von
Reallehrer Dr. K. Frnkel. M. 1.50.
^5 Zu beziehen durch alle Buchhandlungen.
Georg-Eckert-Institut Bs78
1 029 1
49 0
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Kuchners_Derlag Rndolf_Koch August Kaldi Schiller Schiller Jacobs Eduard_von_Schenk Eduard Ernst_Curtius Ernst Wilhelm_I. Goethes_Hermann Dorothea Herders Julius_Csar Schlegels Anton_Gngtert Goethes_Iphigenie Schilters_Wilhelm_Tell Wilhelm H._Krallinger Ernst_von_Schwaben Ernst Ludwig_Kauer Ludwig H._Stcket Kessiugs_Minna_von_Karnhelm Goethes_Ggmont Goethes_Gtz_von_Serlichingen Gymnasialprof Hugo_Steiger A._Kaldi Friedrich Friedrich Franz_Grillparzer Franz I._von_Dllingcr Maximilian_Ii Maximilian Bismarck Christian_Eron Goethe A._Meuinger Krners_Zriny J._K._Krallinger Maria_Stuart Maria Kessmgs_Cmilia_Oatotti Hermann_Stocket Goethe J._Kamanu Goethe J._Kamann Schillers_Don_Karlos Gymnasialprof Schillers_Mallenstein K._Frnkel
Extrahierte Ortsnamen: Kamberg A.
W. Bayern Niederwalde
114
den Lehnseid und begngte sich mit einem bloen Gelbde der Treue. Spter nahm er bei seiner Anwesenheit in Italien die gegen das Wormser Konkordat gemachten Zugestndnisse wieder zurck.
1. Streit mit den Staufern. Um den mchtigen Herzog Friedrich von Schwaben, welcher den Groll der seine Zurckweisung bei der Knigswahl nicht verbergen konnte, zu demtigen, forderte Lothar auf Grund eines Reichstagsbeschlusses die von Heinrich V. eingezogenen und den Staufern verliehenen Reichsgter als dem Reicke zustndig zurck und sprach, als sich Friedrich diesem neuen Gesetze nicht fgen wollte, der ihn die Acht aus. Um nun zu einem Kriege gegen seinen Gegner Untersttzung zu gewinnen, verlobte er seine Tochter Gertrud mit dem Welsen Heinrich dem Stolzen, Herzog von Bayern. Obwohl ihn dieser krftig untersttzte, so konnte er doch die Staufer nicht bezwingen. Friedrichs Bruder, Herzog Konrad von Franken (s. S. 100), lie sich sogar in Italien zum Könige ausrufen und in Monza (unw. Mailand) krnen.
2. Rmerzug (113233). Bei einer zwistigen Papstwahl erklrte sich Lothar fr den besonders von dem Abte Bernhard von Clairvaux begnstigten Innocenz Ii. gegen den vom Herzog Roger Ii.1 von Apulien und Sicilien untersttzten Anaclet Ii. Ja. er fhrte Innocenz, welcher selbst hilfeflehend nach Deutschland gekommen war, nach Rom, konnte aber den Gegenpapst nicht aus dem auf dem rechten Tiberufer gelegenen Stadtteile vertreiben und mute sich begngen, im Lateran, statt in der Peterskirche, nebst seiner Gemahlin (Richenza) die Kaiserkrone zu empfangen (1133). Der langjhrige Streit um den Besitz der Mathildischen Gter wurde jetzt dahin entschieden, da Lothar und nach seinem Tode sein Schwiegersohn Heinrich der Stolze
1 1) Roger Ii., seit 1130 Kg. von Sicilien, f 1154, _ Neffe von Robert Guiscard. _
Roger. 2) Wilhelm I., f 1166. Konstanze,
6) Gem. Heinrich Vi. 4) Tankrev v. Lecce, 3) Wilhelm Ii., f H89. t 1197-
reg. 11891194.
7) Friedrich Ii..
5) Wilhelm Iii.,__f 1250.
+ 1104' 8) Konrad Iv., f 1254. Manfred,
9) Konradin, f 1268.
f 1266.
Konstanze, 10) Gem. Peter Iii., Kg. v. Aragonien.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Schwaben Friedrich Lothar Heinrich_V. Heinrich_V. Friedrich Friedrich Gertrud Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrichs Konrad_von_Franken Konrad Lothar_fr Bernhard_von_Clairvaux Innocenz_Ii Innocenz Innocenz Innocenz Lothar Heinrich Heinrich Robert_Guiscard Wilhelm_I. Wilhelm_I. Konstanze Heinrich_Vi Heinrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Wilhelm Konrad_Iv. Konrad_Iv. Manfred Konradin Konradin Konstanze Peter_Iii
Extrahierte Ortsnamen: Italien Bayern Italien Monza Mailand Apulien Sicilien Deutschland Rom Peterskirche Sicilien Lecce Aragonien
132
das seiner Vorgnger, selbst Ottos Iii., weit hinaus. Mit der Erwerbung Unteritaliens schien erreicht, was die Kaiser seit Otto I. in Italien angestrebt hatten. Und doch wurde gerade diese Erwerbung fr das glnzende Geschlecht der Staufer verhngnisvoll. Kaum begann die Kaisermacht sich selbstndig der die ppstliche zu erheben, da ward sie wieder durch einen Thronstreit in Deutschland und durch die Entschiedenheit des Papstes Innocenz Iii., eines anderen Gregor, in ihrem stolzen Aufschwnge gehemmt. Insoweit besteht zwischen Heinrich Iii. und Heinrich Vi. eine groe hnlichkeit, als unter beiden Herrschern die Kaisermacht ihren Hhepunkt erreichte, von dem sie unter der zunchst folgenden Regierung wieder herabsank.
4, Philipp von Schwaben, 11981208.
Otto Iv., 11981215.
76. 1. Der Thronstreit. Die ftciufische Partei whlte jetzt, weil man eine vormundschaftliche Regierung vermeiden wollte, nicht Hein-richs dreijhrigen Sohn Friedrich, sondern seinen Bruder Philipp, Herzog von Schwaben, zum König. Mehrere rheinische Fürsten, der Erzbischof von Kln an der Spitze, erhoben dagegen Otto, den zweiten Sohn Heinrichs des Lwen. Whrend Philipp von den meisten Bischfen und Fürsten Deutschlands untersttzt wurde, standen auf Ottos Seite sein Oheim, König Richard von England, sein Schwager, der König von Dnemark, und der Herzog von Brabant. Beide Parteien suchten vor allem den Papst Innocenz Iii. fr sich zu gewinnen. Dieser ermahnte anfangs zu gtlicher Beilegung des Zwistes, entschied sich aber endlich, weil er von dem Stanfer Gefahr fr die Selbstndigkeit Italiens und des ppstlichen Stuhles befrchtete, fr Otto und befahl den Stnden bei Strafe des Bannes, ihn anzuerkennen. Dies hatte zwar die Folge, da sich mehrere geistliche Fürsten auf die Seite Ottos stellten; indes gewann doch Philipp durch feine persnliche Tchtigkeit immer mehr Anhang und zwang seinen Gegner sogar, sich nach England zu flchten. Als aber dieser nach Deutschland zurckkehrte, um, von England und Dnemark untersttzt, das Verlorene wiederzugewinnen, ward Philipp, ehe es noch zum letzten Entscheidungskampse kam, zu Bamberg von Otto von Wittelsbach, dem Neffen jenes Otto von Wittelsbach, dem einst Friedrich I. Bayern verliehen hatte, aus Privatrache ermordet (1208). Das Reich erlitt durch seinen Tod einen empfindlichen Verlust, da er mit des Vaters Entschiedenheit und Tatkraft vershnende Milde paarte.
2. Otto. Um die staufische Partei zu gewinnen, verlobte sich Otto unter Zustimmung des Papstes mit Philipps erst zwlfjhriger Tochter
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt]]
Extrahierte Personennamen: Ottos Otto_I. Otto_I. Innocenz_Iii Innocenz Gregor Gregor Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Otto_Iv. Friedrich Friedrich Philipp Philipp Otto Heinrichs Heinrichs Philipp Philipp Ottos König_Richard_von_England Innocenz_Iii Innocenz Otto Ottos Philipp Philipp Philipp Philipp Bamberg_von_Otto_von_Wittelsbach Otto Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich_I. Otto Otto Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Italien Deutschland Schwaben Deutschlands Ottos Brabant Italiens Ottos England Deutschland England
151
Schwert und Lanze, und die Hauptkunst bestand darin, den Gegner durch einen Lanzensto geschickt aus dem Sattel zu heben. Der Buhurt war ein ungefhrliches Reiterschauspiel, das Turnier ein Massenkampf, tue Tioste ein Zweikampf. Den Preis, in kostbaren Waffen, Halsketten und dergleichen Schmuck bestehend, erhielt der Sieger aus der Hand vornehmer Frauen. Spter schritt die Kirche gegen die Turniere ein well dabei oft tdliche Verwundungen vorkamen, und als König Heinrich Ii. von Frankreich an einer im Lanzenstechen erhaltenen Wunde starb (1559), wurden dieselben gnzlich verboten. - Mit der Hebung des Rittertums hmg Die groe Vermehrung der Ritterburgen zusammen. Sie waren mit langen Umfassungsmauern umgeben; zwischen diesen und dem Burghofe lag der R mitteler ein weiter Raum mit den Wirtschaftsgebuden. Durch das Burgtor gelangte man auf den Burghof. Hier stand das Herrenhaus oder der Palas, das Frauenhaus oder die Kemenate und der Bercksrted. ein hoher Wartturm mit dem Burgverlie. Der Bau der Burgen mit ihren Zinnen, Lauben (Fensternischen) und Erkern bot der Baukunst manche lohnende Aufgabe.
Frankreich.
83. Das Hauptbestreben der Capetingischen Könige (reg. 987 1328) dieser Zeit war darauf gerichtet, die Thronfolge in ihrer Familie zu sichern, das Knigtum den mchtigen Vasallen gegenber zu strken und mglichst viele Gebiete unmittelbar mit der Krone zu vereinigen, ein Bestreben, welches um so mehr geboten erschien, da das Krongebtet anfangs nur die Grafschaft Paris. Orleans und einen Teil der Picardie umfate.
Als Ludwig Vii. (113780) sich nach Beendigung seines Kreuzzuges (s. S. 118) von seiner leichtfertigen Gemahlin Eleonore, der Erbin von Guyenne. Gascogne und Poitou. trennte, und diese dann den Herzog von der Normandie Heinrich Plantagenet. welcher auch die Grafschaft Anjou. Maine und Touraine besa, heiratete, kam. weil Heinrich bald darauf (1154) den englischen Thron bestieg, die westliche Hlfte des Landes als franzsisches Lehen an die Knigin von England.
7. Philipp Ii. Augustus (11801223) kndigte auf Veranlassung des Papstes den Albigensern den Krieg an (s. S. 135), fhrte gegen sein gegebenes Wort in Verbindung mit Johann ohne Land einen Krieg gegen dessen Bruder König Richard Lwenherz von England, worin er ihm die Normandie, Maine. Touraine und Poitou entri, und sicherte deren Besitz durch einen Sieg bei Bouvines der den Herzog von
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Ludwig_Vii Ludwig Eleonore Guyenne Heinrich_Plantagenet Heinrich Heinrich Heinrich Philipp_Ii Philipp Augustus Johann Richard_Lwenherz_von_England
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Burghofe Burghof Frankreich Paris Maine England Maine
- 183
nur um so grer. So konnte der morsche Bau des griechischen Reiches den Angriffen des Sultans Mohammed Ii. nicht widerstehen. Con-stantinopel fiel, und der Halbmond glnzte fortan auf der Hagia Sophia (1453). Mit der Hauptstadt ward das ganze Reich eine Beute des Siegers. Nur in Albanien behauptete sich der tapfere Georg Castriota (Scanderbeg, d. i. Fürst Alexander), und die Lenetianer retteten noch fr eine Zeitlang ihre Besitzungen im Sden der Halbinsel.
4. Erwerbung Burgunds durch die Heirat Maximilians. Whrend Kaiser Friedrich fr das Reich nur wenig sorgte, strebte er eifrig nach Erweiterung der sterreichischen Hausmacht. (Sein Wahl-sprnch: Austriae Est Imperare Orbi Universo.) In diesem Streben begnstigten ihn die Verhltnisse in Burgund. Das franzsische Herzogtum Burgund (Bonrgogne) hatte sich, seitdem Philipp der Khne, Sohn König Johanns von Frankreich, dasselbe erhalten hatte (1363), um die Freigrafschaft Burgund (Franche Comte), Flandern, Brabant und einige kleinere Gebiete vermehrt und war unter der weisen Re-gierung Herzogs Philipp des Guten zu einer hohen Blte gediehen (s. d. Stammtafel S. 193). Philipps Sohn. Karl der Khne, ein tapferer und geistig begabter Fürst, verfolgte den Plan, sein Herzogtum zu einem Knigreiche zu erheben, welches in der Mitte zwischen Frankreich und Deutschland von der Nordsee bis zu den Alpen reichen sollte. Um den Knigstitel zu erhalten, wandte er sich an den Kaiser und versprach dafr Friedrichs Sohne Maximilian die Hand seiner Tochter und Erbin Maria. Da aber Karl der Khne bei seiner Zusammenkunft mit dem Kaiser zu Trier zuerst die Verleihung des Knigstitels beanspruchte, brach der Kaiser die Unterhandlungen ab. Aus Rache nahm jetzt der Herzog bei einem Streite des vom Papste abgesetzten Erzbischoss von Kln mit dem vom Domkapitel gewhlten und vom Kaiser untersttzten Administrator fr den Erzbischos Partei und belagerte die feste Stadt Nen. welche diesem den Gehorsam gekndigt hatte (1474). Aber da inzwischen alle von ihm bedrohten Grenznachbarn, die Schweizer, der Herzog Renatus von Lothringen und der König Ludwig Xi. von Frankreich, sich mit dem Kaiser vereinigten und ein Reichsheer unter Albrecht Achilles von Brandenburg zum Entstze der Stadt heran-rckte, so mute er die Belagerung aufgeben. Er schlo nun, um seiner mchtigsten Feinde entledigt zu sein, mit dem franzsischen Könige einen Waffenstillstand und mit dem Kaiser einen Frieden auf Grund der beabsichtigten Vermhlung Maximilians mit seiner Tochter Maria.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten]]
Extrahierte Personennamen: Mohammed Georg_Castriota_(Scanderbeg Alexander) Alexander Maximilians Friedrich Friedrich Philipp_der_Khne Philipp König_Johanns_von_Frankreich Johanns Philipp Philipp Philipps Philipps Karl Friedrichs Friedrichs Maximilian Maximilian Maria Maria Karl_der_Khne Karl Renatus_von_Lothringen Ludwig_Xi Ludwig Albrecht_Achilles_von_Brandenburg Albrecht Maximilians Maria Maria
Extrahierte Ortsnamen: Hagia_Sophia Albanien Burgunds Maximilians Burgund Burgund Flandern Brabant Frankreich Deutschland Nordsee Frankreich Maximilians
- 236
Unter tausendfachen Gefahren gelangte er in das Gebiet der Dalekarlen. nahm, von den tapferen und freiheitliebenden Bauern untersttzt, Stock-Holm ein und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wafa wurde zum Könige gewhlt (1523). Um die Macht des Knigtums zu heben, suchte er die Rechte der hohen Geist-lichkeit zu beschrnken und aus den Kirchengtern ein reiches Kronland zu gewinnen. Die Verbreitung der lutherischen Lehre nach Schweden begnstigte seine Absichten, und der Reichstag zu Westerts, zu dem er auch Vertreter des Brger- und Bauernstandes zuzog, genehmigte nach einigem Widerstreben die Einziehung der Kirchengter und die Ein-shruug der Reformation (1527).
4. Die slavischen Lnder. In Polen blieb, wenngleich die freie Verfassung des Landes das Eindringen lutherischer und calvinistischer Lehren erleichterte, dennoch der grte Teil des Adels und des Volkes der alten Kirche treu. In Livland fand dagegen das lutherische Be-kenntnis Aufnahme. In Ungarn wandte sich ein groer Teil des Adels der neuen Lehre zu.
5. England. Hier regierte
Das Haus Tudor, 14851603.1
Heinrich Vii. schwang sich durch den Sieg bei Bosworth 1485 auf den Thron und beendete den Brgerkrieg zwischen den Husern Jork und Lancaster. Sein Sohn
Heinrich Viii. (15091547) war anfangs ein heftiger Gegner der Reformation und schrieb selbst gegen Luther ein Buch der die sieben Sakramente, wofr ihn der Papst mit dem Namen eines ,Defensor fidei' ehrte. Aber bald betrat er eine andere Bahn. Da er sich nm-lich von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien. der Witwe
* _Heinrich Vii. f 1509.__
Heinrich Viii. f 1547, Margareta, Maria,
Gem. l. Kath. von Aragonien, Gem. Jakob Iv. Stuart, Gem. Karl v. Suffolk.
2. Anna Boleyn, K. v. Schottland.
3. Jane Seymour. Franziska,
Jakob V. Gem. Heinrich Gray.
Maria Stuart. Johanna Gray.
Jakob I. (Vi.),
___K. v. Grobritannien, f 1625.
1. Maria 2. Elisabeth 3. Eduard Vi.
t 1558. t 1603. f 1553.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Wafa Gustav Heinrich_Vii Heinrich Heinrich_Viii Heinrich Katharina_von_Aragonien Heinrich_Viii Heinrich Margareta Maria Maria Jakob_Iv Karl_v Karl Anna_Boleyn Jane_Seymour Franziska Jakob_V. Heinrich_Gray Heinrich Maria_Stuart Maria Johanna_Gray Maria_2._Elisabeth Maria Eduard_Vi Eduard
237
seines Bruders Arthur, zu scheiden wnschte, um sich mit ihrem Hof-frulein Anna Boleyn (spr. Bolin) zu verbinden, so verlangte er vom Papste (Clemens Vii.) die Erlaubnis zu einer neuen Heirat. Obwohl der Papst diese verweigerte, weil frher Papst Julius Ii. die Erlaubnis zu der Ehe mit Arthurs Witwe erteilt hatte, so beharrte der König doch auf seinem Sinne. Der Kardinal Wolsey (spr. Uul). welcher bisher die Regierung geleitet hatte, wurde, weil er vom Papste die Ehe-scheidung nicht erwirken konnte, seines Amtes enthoben. Nachdem sich mehrere Universitten gegen die Rechtmigkeit der ersten Ehe aus-gesprochen, heiratete der König Anna Boleyn und erklrte sich mit Zu-ftimmung des willfhrigen Parlaments zum Oberhaupte der englischen Kirche (1534). Mehrere Katholiken. welche den Suprematseid ver-weigerten und die Erbfolgeordnung, wonach die aus der Ehe mit Katha-rina stammende Tochter Maria als zur Thronfolge unberechtigt erklrt wurde, verwarfen, wurden hingerichtet. Auch der frhere Kanzler Thomas Morus und der Bischof Fisher starben auf dem Blutgerst. Der neue Kanzler Thomas Crom well zog den grten Teil der Klster ein und besserte aus den Liegenschaften derselben den zerrtteten Staatshaushalt auf. Dann wurden sechs Glaubensartikel aufgestellt, in denen der Primat geleugnet, aber mehrere Einrichtungen der katholischen Kirche beibehalten wurden. Bald begann der König mit grausamer Willkr zu regieren. Von Anna Boleyn. welche ihm eine Tochter Elisabeth geboren, lie er sich angeblich wegen ihres unehrbaren Lebens-wandels durch einen gerichtlichen Ausspruch scheiden und sie selbst hin-richten. Tags darauf heiratete er die Johanna Seymour (spr. Simr). welche ihm einen Sohn, Eduard, schenkte, aber bald nach dessen Geburt starb.
In vierter Ehe heiratete er die protestantische Prinzessin Anna von Cleve, aber er trennte sich bald wieder von ihr und verwies sie auf einen einsamen Landsitz. Seinen Kanzler Cromwell, welcher ihm zu dieser Heirat geraten, lie er, angeblich wegen Hochverrats, hinrichten. Unter seiner fnften Gemahlin Katharina Howard (spr. Haurd), einer Tochter des Herzogs von Norfolk, gewann die katholische Partei bei Hose wieder Geltung; aber auch ihr Haupt fiel aus dem Blutgerste. Seine sechste Gemahlin, Katharina Parr, sollte schon wegen Widerspruchs in Religionsfachen des Hochverrats angeklagt werden, als sie durch kluges Einlenken noch rechtzeitig dem drohenden Henkerschwert entging.
Nachdem der König noch viele angesehene Männer seiner Laune und Willkr geopfert hatte, starb er 1547.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Arthur Anna_Boleyn Clemens_Vii Julius_Ii Arthurs Anna_Boleyn Maria Maria Thomas_Morus Fisher Thomas_Crom Anna_Boleyn Johanna_Seymour Eduard Eduard Anna_von_Cleve Cromwell Katharina_Howard Katharina_Parr